In der Regel entstehen Markisentücher aus mehreren Stoffbahnen. Die maximale Bahnenbreite ist dabei abhängig von der gewählten Stoffqualität.
Die Webereien liefern Acryl-Bespannungen auf Ballen mit einer Bahnenbreite von ca. 120 cm.
Bei der Konfektionierung von Markisentüchern werden zunächst die einzelnen Stoffbahnen auf einer Zuschneideanlage in Ausfall und Breite automatisch zugeschnitten. Durch eine Beleuchtung im Zuschneidetisch können Webfehler erkannt und aussortiert werden.
Danach erfolgt die Verbindung der einzelnen Stoffbahnen auf modernsten Nähautomaten oder Schweißanlagen.
Am oberen und unteren Ende des Markisentuches werden Hohlsäume genäht, damit das Tuch später auf der Markise befestigt werden kann. Je nach Markisentyp wird anschließend der Volant in seine Form geschnitten und am unteren Ende mit einem farblich passenden Stoffband eingefasst. Trotz Einsatz modernster Technik sind das handwerkliche Geschick und die jahrelange Erfahrung der Konfektionäre unerlässlich für die hohe Qualitiät der VARISOL-Markisenbespannungen.
Kann entlang der Seitensäume, im Bereich der Nähte und mitten in den Bahnen entstehen.
Das Tuch wird an den Nähten doppelt gelegt. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Aufrolldurchmesser.
Verstärkt wird dieser Effekt noch durch den unvermeidbaren Durchhang der Wickelwelle und des Ausfallprofils.
Markisentücher aus Polyacryl sind mit einem Wasser abstoßenden Finish imprägniert.
Daher bleiben sie bei einem Neigungswinkel von mindestens 14° während eines kurzen, leichten Regenfalls regenbeständig.
Bei längeren Regenperioden oder bei schwerem Regenfall muss die Markise eingefahren werden.
Ist das Tuch nass geworden, muss die Markise später unbedingt zum Trocknen wieder ausgefahren werden.
Das Tuch wird meist durch ein aktives Federsystem auf Spannung gehalten.
Nähte und Säume wirken zwar wie eine Verstärkung, müssen aber auch die meiste Belastung aushalten.
Beim Aufrollen des Tuches werden Nähte und Säume platt gedrückt und nehmen dadurch in der Länge zu.
Dies kann dazu führen, dass die Seitensäume leicht herunterhängen.
Die Unterhaltsreinigung eines Markisentuches ist regelmäßig durchzuführen. Sie besteht aus der Entfernung von lose anhaftendem Schmutz und der Entfernung von kleinen Flecken.
Hinweis: Markisenstoffe sind keine Waschartikel!!!
Vorbehandlung
Lose aufliegender Schmutz ist vorab vom Markisentuch zu entfernen. Um den Reinigungseffekt zu erhöhen, sollte das Markisentuch mit Hilfe eines Gartenschlauches mit klarem, reinem Wasser befeuchtet werden. Dadurch werden stark verkrustete Schmutzpartikel leicht angelöst und können besser beseitigt werden. Anschließend die angelösten Schmutzpartikel durch zusätzliches Abspritzen beseitigen. Flecken nicht trocken Ausbürsten, da die Gefahr der Einreibung des Schmutzes in die Faser und Faserzwischenräume besteht!!! Es dürfen keine Hochdruckreiniger zur Reinigung verwendet werden, da die Gefahr der Naht- und Materialbeschädigung besteht!!!
Reinigungsvorgang
Allgemeine Verschmutzungen oder auch leichte Flecken können mit Hilfe einer ca. 5-10% Lösung aus Feinwaschmittel und lauwarmem Wasser (max. 40° C) behandelt werden. Hierzu die Reinigungslösung durch Eintauchen und Ausdrücken eines Schwamms aufschäumen und als Schaum auf die Schmutzstellen/ Flecken aufbringen. Anschließend den Schaum ca. 15-20 Minuten einwirken lassen und mit viel Frischwasser abspülen. Diesen Vorgang solange wiederholen, bis der Schmutz oder die leichten Fleckstellen vollkommen beseitigt wurden.
ACHTUNG: Starke Reibung mit Hilfe von harten Bürsten oder Schwämmen können zu einer Aufrauung oder Beschädigung des Markisentuches führen!!!
Nachbehandlung
Die Nachbehandlung mit viel Frischwasser ist zwingend erforderlich, um alle Bestandteile des Reinigungsmittels zu entfernen. Je besser die Nachreinigung und damit die Entfernung des verwendeten Reinigungsmittels erfolgt, desto geringer ist der Abbau der wasserabweisenden Eigenschaft eines Markisentuches.
Imprägnierung
Sollte durch eine Reinigung die wasserabweisende Eigenschaft eines Markisentuches abnehmen, kann abhängig vom Gewebetyp durch eine Nachimprägnierung der Wetterschutz und Abperleffekt wieder hergestellt werden.
Allgemeine Info
Jegliche Art der Reinigung eines Markisenstoffes, die mit Unterstützung von Reinigungsmitteln erfolgt, kann zu einem Abbau der ursprünglichen Schutzfunktion des Gewebes führen. Daher ist es aus Sicht der Hersteller notwendig, dass nach einer punktuellen oder flächigen Reinigung eine Nachimprägnierung erfolgt, damit das behandelte Markisentuch wieder einen ausreichenden Wetterschutz erhält.
Aufgrund des vielfältigen Angebotes an Imprägniermitteln und der unterschiedlichsten Gewebearten können keine Empfehlungen zu speziellen Produkten gegeben werden. Es sollte bei der Wahl des Imprägniermittels auf jeden Fall auf die Eignung für Textilien geachtet werden.
Im Zuge des Umweltschutzes ist zu beachten, dass nur wasserlösliche Imprägniermittel – der Umwelt zuliebe – zum Einsatz kommen. Unbedingt zu beachten sind auch die Warn- und Gebrauchshinweise der Hersteller, da Imprägnierstoffe zu Haut- und Augenreizungen führen können. Ein Auszug aus der Richtlinie zur Reinigung und Pflege von Markisentüchern.
Herausgeber:
Industrieverband Technische Textilien - Rollladen - Sonnenschutz e.V.